Freitag, 29. Oktober 2010

You are bjudiful...

... und damit das so bleibt verlost bjudiful gar wunderbare Sachen, um sich selbst zu pimpen. So kann man sich - im Falle wundersamen Losglückes - etwa über gar fabelhafte Bänder freuen, sie um Kopf und Leib wickeln und sich schön fühlen! Oder ein paar Knöpfe, falls einem die eigenen Brustwarzen nicht mehr zusagen... Nunja, möge der gewinnen, der es am Nötigsten habe!

Montag, 18. Oktober 2010

Anleitung Bommeltuch

Beim Holland-Stoffmarkt hatte ich ja Stoff und Bommelborte ergattert und nun konnte ich mir endlich eine Nähmaschine leihen und habe mich mal ans Werk gewagt! Hier schon mal das Ergebnis:
Bezüglich der Maße habe ich mich an die Maße von FeinesStoeffchen gehalten. Dessen Anleitung ist schon ganz gut, aber ich als Nähanfängerin hatte schon noch ein paar Probleme und deshalb hier eine detaillierte Anleitung für alle, denen es genauso geht:

Also, zuerst Stoff wie bei FeinesStöffchen beschrieben zuschneiden.

Bezüglich des Anbringens der Bommelborte schlägt FeinesStöffchen 2 Varianten vor:
1. Bommelbortenborte vorne sichtbar
2. Bommelbortenborte hinten versteckt; nur die Bommeln gucken vorne raus.
Ich habe eine 3. Variante gewählt: Bommeln UND Bommelbortenborte guckt von hinten "halb" raus. Ich finde dieses Band, an dem die Bommeln befestigt sind, nämlich ganz hübsch, mir ist es aber in seiner Gänze zu breit.

Also: los geht´s mit der Bommelborte:
Bommelborte an eine kurze Seite anlegen. WICHTIG: Die Borte liegt auf der VORDERSEITE auf und die Bommeln liegen AUF DER STOFFSEITE, also gerade nicht so, wie sie später hängen sollen. Die "Fallrichtung" wird in einem 2. Schritt berichtigt. Nun nähen wir auf der Vorderseite in der Mitte eine gerade Naht und befestigen so die Bommelborte.




Wenn die Bommelborte auf diese Weise festgenäht wurde, einfach den Rand nach rechts umklappen. Die Bommeln gucken jetzt in die richtige Richtung. Je nach dem, wo ihr im 1. Schritt die Naht gesetzt habt, könnt ihr nun den Stoff so umklappen, dass man ein kleines Stück des Bommelbortenbandes sieht (vgl. Bild).
 Naht wieder von der Vorderseite aus nähen, dabei aufpassen dass ihr das Bommelbortenband hinten trefft.
 So müsste das Ganze jetzt von vorne aussehen:
 Und so von hinten:
Das auf der anderen "kurzen Seite" wiederholen. Dann die obere "lange Seite" einmal umklappen und festnähen. Hier kommen keine Bommeln hin:
Noch einmal dünn umklappen und festnähen:

Die Ecke habe ich hingewurschtelt:


Und hier nochmal das fertige Bommeltuch:

Wahrscheinlich ist es nicht perfekt und ab und zu ein bißchen schief, aber ich glaube das schadet dem Bommeltuch in keinster Weise!

Sonntag, 17. Oktober 2010

Ostseestrand

Ganz M-V lag am Samstag unter einer Wolkendecke, doch in Warnemünde schien wie immer die Sonne. Nach der Doktorei in der Bibliothek ging es daher vor der Rückfahrt nach Hamburg noch einmal an den Ostseestrand.


Die Weite, die Sonne, das Meer - und der Kopf ist wieder frei!

Freitag, 15. Oktober 2010

Konfus im KZ CC


Hotels mit angeschlossenem Vorlesesaal und Tagungsräumen nennen sich neuerdings „Congress Centrum“. „Warum dieser Anglizismus?“, fragt man sich, vor allem im Zeitalter der Renaissance schlichter deutscher Namen: Bettwäsche kauft man im „Zentrum für Schlafkultur“, die passenden Möbel im „Einrichtung“ gleich nebenan, Kneipen nennen sich „Freundlich und Kompetent“, tanzen tut man im „Klub“ und Cafés heißen schlicht und einfach „Herr Max“. Damit will man sich abheben vom Mief der 90er, als man in Berlin im „Room 1“ schwofte, danach noch ins „Anyway“ einfiel und mit oranger Müllmannweste und Gasmaske massenhaft zur Schaumparty im „Operation Dance Sensation“ pilgerte. Clubs namens „Cream“ werden heute höchstens noch in der schwäbischen Provinz eröffnet und haben mit „Black-and-White-Partys“ Erfolg beim sparsamen, genügsamen Fußvolk.

Ist das Congress Centrum also vielleicht ein Indiz dafür, dass in Hamburg bald auch wieder ein Club names „Cream“ eröffnen wird. Gibt es nicht nur ein Comeback der Boygroup „Nimm das“, sondern auch ein Comeback der Clubs, die ihre Lieder spielten? Nein, der Grund fürs Congress Centrum rührt – wie ja fast alles –aus der lieben alten deutschen Vergangenheit her. Veranstalter kürzen ihre „Locations“ nämlich allzu gern ab und „KZ“ liest man eben nicht gern. CC ist da doch viel hübscher. 2 Runde Bögen, die an den weiblichen Körper erinnern, an Caro Café, an Audré Toutou als Coco Chanel, an den fuchsbraunen, schlappohrigen Cockerspaniel Charlie, an …

Ich find Kongretz-Zentrum trotzdem besser. Ist nicht so gezwungen politisch korrekt und gestelzt. Außerdem sollte man dem Z wieder zu mehr Präsenz im deutschen Sprachgebrauch verhelfen. Ist doch ein wirklich hübscher Buchstabe. Man kann ihn auch im Kopfstand einwandfrei identifizieren und er leitet viele tolle Wörter ein: Zackig, Zauber, Zonnenschein. Und man kann nur eines noch besser schreien als „Zack! Zack! Zack! Zack! Zack!“: „LE-BÄR-WURST!“

Und damit es auch noch was für die Lesemuffel gibt, hier noch ein schönes Bild vom Touristenkutter:

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Rot, rot, rot sind alle meine Kleider...

... singt jedenfalls grad der liebe Herbst!
Dieses Prachtexemplar steht zurzeit vor der Bibo:




Und passend dazu dieser wunderbare Blätterreigen:



Montag, 11. Oktober 2010

Ohlsdorfer Friedhof

Der Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg ist der größte Parkfriedhof der Welt und birgt eine Fülle an Skulpturen, einzigartigen Grabmälern und eine unglaublich vielfältige Flora und Fauna. Der Herbst hält nun auch dort Einzug und es ist eine Wohltat, in der Oktobersonne über den laubbedeckten Boden zu waten.




Die TOP 5 der Grabinschriften:
- Gretchen Graul
- Familie Wunderow
- UNBEHAUN
- Familie Lachmann, geziert von einer unglaublich deprimierenden, weinenden Frauengestalt
- Bezirksoberinspektor Schmidt und seine treue Frau

Sonntag, 10. Oktober 2010

Glasuntersetzer

Ja, auch die zahnfee hat einen schönen Eichen-Couchtisch zu hause stehen, auf dem sie keine hässlichen Ränder von Bierflaschen oder Rotweingläsern duldet. Das ist zwar nicht sexy, aber dank der neuen gehäkelten Glasuntersetzer vielleicht ein bißchen weniger unsexy.

Das schöne ist, dass sich die Sammlung ganz schnell ergänzen lässt und damit bei Bedarf auch neue Farbakzente gesetzt werden können - wie man so schön sagt.
Übrigens auch hübsch als Untersetzer für Vasen oder - falls man es vergrößert - als Deckchen.

Allseits hübsch

Ja, ich wiederhole mich, aber ich mag meine Väschen einfach ungemein.
Dieses Mal: Lila Schleicherkraut und Phlox



Freitag, 1. Oktober 2010

Ablenkungen II

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Sie saß dort, mit der Körperfront zur Raummitte. Wollte alles überblicken, nicht sehen, was hinter ihr war. Der Morgensonne waren Wolken gefolgt. Die Wolken hatten Tropfen frei gegeben und die Sonne lag nun umhüllt von Wasser im Verborgenen. Verwunderlich, dass sie dennoch da sein sollte. Zuweilen zweifelte ich daran. Als es dämmerte saß sie dort, mit der Körperfront zur Mitte. Die Lampe, Modell KRANICH, spendete ihr Licht. Melancholie vorspiegelnd blickte sie ins Nichts, suchte etwas, fand es nicht. Der Vogel hielt seinen strahlenden Kopf ganz still vornübergebeugt, stand ganz still, krächzte nicht. Sie dankte ihm nicht, sondern blickte trotzig auf den Bildschirm. Der Trotzkopf – als Kind hatte sie dieses Buch geliebt, verschlungen. Nun arbeitete sie mit Büchern, las - tagein, tagaus - Dutzende von ihnen und fand keine Freude mehr an Worten. Draußen fuhr ein Windstoß durch den alten Ahorn und ließ die Blätter leise schaudern. Ihr zartes Lied wurde beinahe vom Schreien des nassen Asphalts überdeckt, der die Autos forttrug, doch konnte man es hören. Sie hörte es nicht. Dank der Stöpsel in ihren Ohren hörte sie nur noch ihren eigenen Körper, die Welt drang nur durch Watte zu ihr hindurch. Die feinen Lieder der rauschenden Blätter stießen nicht zu ihr hervor. Dafür hörte sie das Arbeiten ihrer Organe, kannte sich nun gut. Konnte gar die eigenen Gedanken hören. Und das war gut.

Erst als sie nach draußen sah, bemerkte sie, dass Regen eingesetzt hatte. Er spülte die warme, weiche Luft des Spätsommers fort und brachte verheißungsvolle Klarheit. Sie hoffte, die Klarheit dränge auch in ihr. Sie brauchte sie, wollte Vollendung. Und mit der Klarheit würde Vollendung kommen. Sie nahm einen kühlenden Atemzug und stürzte sich in die Welt der Buchstaben. Der vernarbte Junge neben ihr war weg. Als sie schließlich ging, war noch jemand da. Heute hatte sie nicht gewonnen. Doch morgen, morgen würde sie als erste hier sein und wenn sie ginge, wäre niemand mehr da. Morgen würde sie - umhüllt von Dunkelheit - als Siegerin den Weg in ihr einsames Zuhause antreten, innerlich strahlend vor Glück. Doch ihre Farblosigkeit (und die Tatsache, dass sich an diesem Ort im Grunde nur jeder für sich selbst interessierte) würde verhindern, dass es jemand sah. Trotzdem würde sie Befriedigung spüren.

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Die junge Frau, die mit ihr im grün-gelb-bunten Glaskasten des Wissens arbeitete, hatte sie angesprochen. Ihre Stimme war beruhigend schön. Zu wissen, wer sie war, war schön. Ihren Namen zu kennen nahm ihr etwas von der Angst, die sie durchfuhr, wenn sie hörte wie sie unaufhörlich auf die Tasten einhämmerte. Die Sonne stieg nun nicht mehr so hoch wie sie es noch im Sommer zu tun gepflegt hatte. Sie schaffte es nicht mehr, über den alten Ahorn zu blicken, sondern blieb hinter seinen Blättern verborgen und schickte nur ein paar wenige Sonnenstrahlen durch das gelbe Glas. Ihr Lernenden, ich bin noch da! Zeit nach draußen zu gehen, hatte sie nicht, aber bestimmt fielen bald die letzten Blätter und dann würde das Licht und die Wärme wieder zu ihr hindurch dringen. Sie mochte das im Grunde genommen nicht, fielen die Strahlen doch immer hinterrücks auf ihren Bildschirm und nahmen ihr so die Sicht. Ja, sie schätzte Tageslicht, der KRANICH konnte das nur in begrenztem Umfange ersetzen. Aber eine Überdosis war dann auch wieder zu viel des Guten. Mich störte all das nicht. Mich erfreute die Sonne, ich sog sie ein, speicherte sie für die grauen Tage, die gewiss noch folgen würden. Ich ergötzte mich an der frischen klaren Luft, die durch den Raum strömte, nahm den Sauerstoff in mich auf. Was mich störte war die Einsamkeit, die Gleichgültigkeit, mit der hier gelebt wurde. Es gab keinen Augenkontakt, ein Lächeln wurde nicht erwidert, man blickte durch den anderen hindurch als sei er unsichtbar, nicht da. Ich ahnte, dass es ansteckend war. Sie war ein Meister in all dem und so wollte ich ihr nicht gegenüber sitzen. Es deprimierte mich. Die Arbeit deprimierte mich. Das Desinteresse, die Unbeweglichkeit. Die Arbeit hatte nichts Körperliches. Das fehlte mir. Wie viele Worte soll ein Mensch angeblich täglich sprechen? Ich weiß es nicht, ich sprach nie, aber vermutlich war das hier, die geschriebenen Zeilen, ein Substitut für das in mir gefangen gehaltene gesprochene Wort. Ich musste fertig werden und ins Leben zurück kehren. Deshalb beende ich jetzt hier das Schreiben